Hahnes Gottesstaat

Als Selbstmordattentäter auf Weihnachtsmarkt?

"Hier helfen keine Vorschriften, nur Vorbilder. Der frühere Brandenburger Ministerpräsident Manfred Stolpe hat recht, wenn er zum Boykott dieser Märkte aufruft. Und die Kirchen sollten sich fragen, wie es dazu kommen kann, dass man in Deutschland immer mehr den Respekt vor dem Glauben verliert; dass es den Menschen egal ist, ob Traditionen und Konventionen vor die Hunde gehen. Da kann man sich an denen ein Beispiel nehmen, die ihr Denken an den Suren des Koran ausrichten und so etwas mit ihren Riten und Regeln nie machen ließen."

Klettert Peter Hahne heute als Kolumnist der "Bild am Sonntag" den Weihnachtsmarkt-Veranstaltern, die den Totensonntag nicht abwarten können, auf den Tannenbaum. Ob er sich inzwischen als Selbstmord-Attentäter auf einem Weihnachtsmarkt in die Luft gesprengt hat, meldeten die Sender noch nicht. Vielleicht will er damit bis nach dem Totensonntag warten.

Mit "vor dem Glauben" meint Peter Hahne den christlichen Glauben, als sei der in der Bundesrepublik Deutschland Staatsreligion und der einzig mögliche. Ist er aber nicht. Manchmal sind wir allerdings dicht dran gewesen. In Bayern zum Beispiel, wenn katholische Geistliche ihren Schäfchen die Warnung mit auf den Weg gegeben haben, dass SPD wählen den direkten Weg in die Hölle bedeuten könnte. Das glauben in diesem Freistaat einige immer noch. Peter Hahne ist in Ostwestfalen geboren. Das ist auch so eine Region, in der nicht alle Hirn abbekommen haben.

Was sich die Kirchen fragen sollten, hat Peter Hahne nicht entschleiert. Welche Traditionen und Konventionen meint er? Hexen verbrennen? Kreuzzüge gegen Andersgläubige führen? Kaiser nach Rom kriechen lassen? Was die Regierung glaubt, haben alle anderen auch zu glauben? Hitler gewähren lassen? Nazis nach Südamerika schleusen? Mafia-Geld waschen? Heimkinder quälen? Kirchliche Angestellte in sozialen Einrichtungen, die zum größten Teil vom Staat finanziert werden, schlecht bezahlen?

Hätte Martin Luther das Geschenke machen nicht von Nikolaus auf Weihnachten verschoben, würden die Märkte Nikolaus-Märkte heißen und noch früher stattfinden. Dann würde sich Peter Hahne noch mehr aufregen? Er kann doch hingehen, wo er hingehen will. Auf einen Weihnachtsmarkt - oder dort hin, wo der Pfeffer wächst...


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